Wie erkennt man Brustkrebs?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Veränderung der Brust beziehungsweise des Gewebes zu erkennen. Grundsätzlich raten Experten dazu nicht nur die Krebsvorsorgeuntersuchungen bei dem behandelnden Arzt wahrzunehmen, sondern zudem auch ein regelmäßiges Abtasten allein vorzunehmen. Eine sogenannte Selbstuntersuchung ist alles andere als kompliziert und kann ohne großen Aufwand vorgenommen werden.

Vorsorge – ein Muss

Eine Krebsvorsorge beinhaltet ein jährliches Abtasten des Brustgewebes durch den behandelnden Frauenarzt. Alle Experten sind sich darin einig, dass eine regelmäßige Kontrolle keinen hundert Prozentigen Schutz bietet. Gerade der Begriff Krebsvorsorge kann schnell in die Irre führen, denn eine Entstehung von Krebszellen oder die Bildung eines Tumors kann nicht verhindert werden. Das Ziel der regelmäßigen Kontrollen ist ganz klar ein frühzeitiges Entdecken, um die Heilungschancen zu erhöhen. Bei einem fortgeschrittenen Brustkrebsstadium geht es darum, die Lebensqualität zu erhalten beziehungsweise zu verbessern und das Leben zu verlängern. Die Art des Krebses und dessen Aggressivität hat einen großen Einfluss auf die Heilungschancen.

Selbstuntersuchung – Wie geht man vor?

Eine Statistik hat ergeben, dass die effektivste Maßnahme Brustkrebs frühzeitig zu erkennen die Eigenuntersuchung ist. So werden ungefähr achtzig Prozent aller Krebserkrankungen beziehungsweise auffälligen Veränderungen der Brust von den Betroffenen selbst festgestellt. Eine Tastuntersuchung als Bestandteil der gesetzlichen Vorsorge und wird von den Krankenkassen erst ab dem 30. Lebensjahr übernommen. Doch auch jüngere Frauen sind gut beraten, ihre Brüste allein zu kontrollieren. Überraschenderweise haben bei einer Umfrage zwischen zwanzig und fünfunddreißigjährige zirka siebzig Prozent zugegeben nicht zu wissen, wie man eine Brust abtastet.

Ablauf einer Eigenuntersuchung

Es ist ratsam die Brüste wenigstens einmal im Monat in aller Ruhe abzutasten, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Neben Verhärtungen des Gewebes sollten bei der Eigenkontrolle auch Auffälligkeiten bei der Hautoberfläche sowie eingezogene Brustwarzen oder Hautfalten genauer betrachtet werden und gegebenenfalls eine ärztliche Untersuchungen mit sich bringen.

Ertastbare Knoten

Bei einem ertastbaren Knoten existieren verschiedene Hinweise, die von Experten als klinische Zeichen bezeichnet werden. Grundsätzlich ist eine Untersuchung wie zum Beispiel eine Mammografie oder ein Ultraschall die einzige Möglichkeit eine Diagnose zu stellen. Bei einer Auffälligkeit des Gewebes wird in den meisten Fällen eine Gewebeprobe genommen, um die Veränderung der Zellen genauer bestimmen zu können.

Die Größe eines Knotens kann von erbsengroß bis hin zur Größe einer Limone reichen, was auf die jeweiligen Stadien zurückzuführen ist. Ab einer bestimmten Größe kann aufgrund des begrenzten Platzes ein Schmerz auftreten, was jedoch nicht immer so ist. Es existieren durchaus nachweisliche Fälle, wo die Knoten ohne jegliche Schmerzen aufgetreten sind. Diese schmerzlosen Befunde sind der Grund, weswegen ungefähr einmal im Monat eine Eigenuntersuchung vorgenommen werden sollte. Krebszellen haben die Eigenschaft sich mit ihrer „Umgebung“ zu verwachsen, was einer der Gründe für die schwierige Heilung dieser Erkrankung ist.

Verhärtungen des Gewebes die auf bösartige Zellen zurückzuführen sind, fallen während eines Abtastens dadurch auf, dass sie sich auch mit Druck nicht verschieben lassen. Aufgrund der Gewebeverhärtung und dem Verschmelzen der Tumorzellen mit dem Weichgewebe kann es zu einer sichtbaren Veränderung der Brust in Hinsicht auf die Größe oder Form kommen.

Die durchschnittliche Größe eines Knotens, der während einer Eigenuntersuchung ertastet wurde, liegt bei zwei Zentimetern. Der Einsatz einer Mammografie ermöglicht bereits das Erkennen von Knötchen mit einem Zentimeter Durchmesser. Ungefähr fünfzehn Prozent aller entdeckten Verhärtungen des Gewebes sind auf eine Gewebebeschaffenheit zurückzuführen.

Ein Großteil der ertastbaren Knoten sind in der Achselhöhle beziehungsweise dem Rand des Brustmuskels zu finden. Die Lymphknoten sind normalerweise linsengroß, können aufgrund verschiedener Einflüsse jedoch auch größer sein, was zu Irritationen während einer Untersuchung führen kann. Grundsätzlich kann man zwischen bösartigen und gutartigen Vergrößerungen der Lymphdrüsen sprechen. Gutartige Vergrößerungen entstehen bei Infektionen der Haut oder grippalen Infekten. Was darauf zurückzuführen ist, dass das Immunsystem auf die Krankheitserreger reagiert. Bei bösartigen Lymphknoten spricht man, wenn sie stark vergrößert, gut ertastbar und nicht verschiebbar sind.

Vorwölbungen und Einziehungen

Deutlich sichtbare Verwölbungen des Brustgewebes treten auf, wenn der Knoten das Volumen der Brust verändert. Aufgrund der Verwachsung der bösartigen Zellen mit dem gesunden Haut-, Binde- und Fettgewebe kann es auch bei kleinen Knötchen zu sichtbaren Veränderungen kommen. Auch Knoten, die aufgrund ihrer Größe nicht nicht ertastbar sind, können durch diese Vorwölbung bereits auffallen.

Apfelsinenhaut – peau d’oranges

Die Apfelsinenhaut auch als der französische Begriff peau d’oranges bekannt, ist ein Symptom, dass erst Auftritt, wenn die Knoten ein fortgeschrittenes Stadium erreicht haben. Dieses Symptom steht für die Veränderungen der Haut, die durch das tumoröses Gewebe entstanden sind. Die Poren sind sichtbar vergrößert und die Haut leicht bis stark gerötet. In der Haut hat sich Flüssigkeit eingelagert, die zu einem „Aufquellen“ führt. Die Einlagerung der Flüssigkeit ist darauf zurückzuführen, dass die Lymphbahnen die Flüssigkeit nicht richtig weiter leiten.